Ich bin da. Das ist mein Name, mein Versprechen für Dich.
Ich bin da in der Dunkelheit, nachts wenn alles schwarz ist.
Ich bin da in der Dunkelheit, wenn Angst und Verzweiflung übergroß werden.
Ich bin da in der Dunkelheit, wenn der Schmerz zu groß ist.
Ich bin da, wenn Abschied naht.
Vertrau mir, hoffe auf mich - ich bin da in deinem Herzen.
„Der Tod gehört zum Leben“ – wie schnell geht uns der Satz im Zusammenhang mit einem Todesfall von den Lippen, um diesen einzusortieren und ihm eventuell sogar ein wenig seinen Schrecken zu nehmen. Tatsächlich liegt in diesem Satz die ganze Wahrheit menschlichen Seins – Leben und Tod, Werden und Vergehen, bilden eine Einheit. Irdisches menschliches Leben hat einen Anfang und ein Ende. Das heißt, Abschied nehmen zu müssen ist eine Tatsache, die im Laufe jedes Lebens weder vermeidbar noch verhinderbar oder wegzudiskutieren ist.
Jetzt könnte man sagen, es ist völlig ausreichend, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, wenn es so weit ist. Und vor allem Kinder sollte man so lange von diesem schweren und schwierigen Thema fernhalten, wie es geht.
„Der Tod gehört zum Leben“. Es ist unser aller Auftrag das Thema zu enttabuisieren und es als Gesprächsthema in unser alltägliches Leben hereinzuholen. Alle Menschen groß und klein machen Erfahrungen mit Abschied, mit Verlust und auch mit dem Tod – in ganz unterschiedlichen Facetten und Kontexten.
Das Thema Werden und Vergehen begegnet uns in der Natur: wenn im Frühling alles blüht und treibt und im Winter die Bäume kahl sind. Es begegnet uns in der christlichen Religion, wenn wir am Karfreitag an den Tod Jesu denken und am Ostersonntag Auferstehung feiern. Es begegnet uns, wenn ein Haustier stirbt oder plötzlich ein Vogel tot vor unserem Fenster liegt. Das Thema Tod ist medial da, wenn wir Berichte sehen und hören aus Kriegsgebieten oder die Zeitungen von Verkehrs- und anderen Unfällen berichten. Und der Tod kommt uns ganz nah, wenn ein Mensch stirbt, den man kannte oder der einem nahe stand.
Wenn wir ganz ehrlich auf unseren Alltag blicken, dann sehen und erkennen wir, das Thema Tod ist bereits Teil unseres Lebens und es kennt auch kein Eintrittsdatum oder Eintrittsalter.
Wir alle – Erwachsene und Kinder – wir können miteinander und voneinander lernen, mit dem Lebensthema Tod umzugehen. Dabei können wir uns gegenseitig an die Hand nehmen und uns im Gespräch Einblicke gewähren in Überzeugungen und Annahmen sowie in Hoffnungen und Wünsche. Gemeinsam sind wir im Leben unterwegs im Bewusstsein, dass alles Leben endlich ist, und dass wir damit umgehen müssen.
Sicherlich werden wir dem akuten Trauer- und Todesfall seinen Schrecken nicht nehmen können – und der Tod eines nahestehenden Menschen wird immer eine herausfordernde Erfahrung bleiben. Doch gemeinsam können wir ein Leben gestalten, dass getragen ist, von der inneren Sicherheit, dass Trauer, Gefühle, individuelle Erfahrungen nicht im stillen Kämmerlein bleiben müssen, sondern dass jede und jeder ganz da sein darf mit seinem Lebenslernthema Tod. Denn: „der Tod gehört zum Leben“.
Text: Anna Rieß-Gschlößl
mehr Informationen HIER
mehr Informationen HIER
Outdoor-Trauergruppe für JugendlicheHIER
Kinder bei ihrer Trauerarbeit begleiten und unterstützen
Homepage von verwaisten Eltern, die ihr Kind verloren haben und das gleiche Schicksal teilen müssen.
Informationen für betroffene Kinder und Erwachsene, für Helfer und Fachleute von Oliver Junker (Kommunikationspsychologe und Trauerbegleiter)
Kinder erleben den Verlust eines nahestehenden Menschen oft ganz anders als die Erwachsenen. Je nach Altersstufe gehen sie sehr unterschiedlich mit dem Verlust um. Ihre Reaktionen verunsichern oder irritieren die Erwachsenen, da manchmal der Eindruck entsteht, die Kinder würden gar nicht trauern. Dies ist aber nicht so. Kinder trauern anders. Es ist wichtig, sie in ihrer Trauer so anzunehmen, ihnen beizustehen und ihnen zu helfen.