Impulse

Pfingsten

An Pfingsten erinnern wir uns daran, wie nach dem Tod Jesu den Aposteln als Beistand der Heilige Geist gesandt wurde. Als ich angefangen habe über Pfingsten und den Heiligen Geist nachzudenken, ist mir bewusst geworden, wie wenig greifbar dieser Heilige Geist für mich ist. Und ich habe in verschiedenen Texten und Auslegungen Hinweise und Informationen über den Heiligen Geist gesucht. Ich wollte ihn aufspüren.

Heiliger Geist als Cheerleader

Dabei bin ich auf den Schweizer Theologen Stephan Sigg gestoßen. Er hat den Heiligen Geist als eine Art Cheerleader bezeichnet, der uns anfeuert und immer wieder anspornt, wenn uns die Kraft oder der Mut ausgeht und wir kurz davor sind aufzugeben. Mir gefällt diese Vorstellung von einem Heiligen Geist, der auch mein Fan ist. Der gut findet, was ich mache, der nicht versucht mir etwas anderes einzureden, sondern der mich in meinem Tun unterstützt. Jetzt kannst du natürlich sagen: „Nein das ist nicht das Wirken des Heiligen Geistes, sondern mein eigenes Durchhaltevermögen.“ Du hast Recht. Den Heiligen Geist zu erspüren, vielleicht auch nur zu erahnen ist nicht so einfach. Ich habe sein Wirken auch nicht als Brausen erlebt, das vom Himmel herabkam, so wie es in der Bibel steht. Es sind auch keine Feuerzungen auf mich herabgeschwebt, wie es bei den Aposteln in der Pfingstgeschichte beschrieben wird. Dennoch bin ich davon überzeugt, die Kraft des Heiligen Geistes schon oft, bewusst oder unbewusst, erlebt zu haben.

Die Energie, die mich erfüllt, wenn ich mich von einer Tätigkeit so voll und ganz inspirieren lasse.

Die Energie, die ich spüre wenn mich ein Projekt, eine Aktion oder ein Thema so richtig packt.

In diesen Momenten spüre ich, wie ich innerlich dafür brenne.

Wie ich Feuer und Flamme bin.

Und mich dann zu trauen, mich für dieses Thema stark zu machen. Den Mut zu haben allen Widerständen entgegenzuhalten und meine Meinung zu vertreten. In diesen Momenten lässt sich die Kraft und das Wirken des Heiligen Geistes in meinem Leben wohl erahnen.

Online sein

Allerdings muss ich diese Momente auch bewusst wahrnehmen. Online sein mit mir selbst. Und vielleicht gelingt es mir dann auch online zu sein mit Gott und mit dem Heiligen Geist. Mich zu beklagen, dass ich nie ein Zeichen vom Heiligen Geist bekommen habe, das ist leicht. Ich kann mich aber auch fragen, ob ich es überhaupt wahrgenommen hätte. Vielleicht war ich zu abgelenkt, zu beschäftigt, hatte zu viel Stress. Vielleicht bemüht sich der Heilige Geist schon seit längerem um mich und ich habe es nur nicht bemerkt. Wir haben keinen Einfluss darauf, wo und wann Gottes Geist wirkt. Aber wir sollten uns fragen, ob wir bereit sind sein Wirken in unserem Leben zu finden.

 

Veronika Koch, Katholische Jugendstelle Traunstein

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