An Ostern geht es um alles! An Ostern geht es um Leben und Tod! Ja, richtig gehört: Leben und Tod! -- Wir feiern Jesu Tod und seine Auferstehung.
Unglaublich, oder? Normal kommt erst das Leben, dann der Tod. Jesus dreht die Reihenfolge einfach um: bei ihm kommt nach dem Tod das Leben!
AUFERSTEHUNG – Jesus am Ostersonntag AUFERSTEHUNG – eine Woche nach einem Erdbeben ein Überlebender
AUFERSTEHUNG – eine geglückte OP eines Schwerkranken AUFERSTEHUNG – eine Versöhnung nach einem großen Streit
AUFERSTEHUNG – eine gute Note nach dem Sitzenbleiben
AUFERSTEHUNG – ein Mensch, der einem anderen hilft AUFERSTEHUNG – eine neue Liebe nach dem Alleinsein Das alles ist Auferstehung, oder?!
Und du meinst, das ist unrealistisch, hat nichts mit dem Leben zu tun…
Die Botschaft Gottes an Ostern heißt: Lebe! Tritt durch Christus heraus aus den Gräbern deines Daseins und finde neu zum Leben. Darum bitten wir:
1. Rufe Menschen heraus aus den Gräbern ihrer Hoffnungslosigkeit und lass sie in der Botschaft von Ostern einen neuen Sinn für ihr Leben entdecken. Du Gott der Hoffnung!
2. Schuld und böse Gedanken halten Menschen gefangen. Lass sie die Freiheit entdecken, die uns in Christus geschenkt ist. Du Gott der Vergebung!
3. Krieg und Gewalt werden zum Grab für den Lebensmut von Menschen. Schenke ihnen Frieden, der zum Leben befreit. Du Gott des Friedens!
4. Ungerechtigkeit lässt viele wie lebendig begraben erscheinen. Sende ihnen Menschen, die sie zu neuem Leben führen. Du Gott der Rettung!
5. Die Gräber der Menschen werden durch Christus zu Toren des Lebens. Schenke uns ein Wiedersehen mit unseren Verstorbenen in der Gemeinschaft bei dir. Du Gott des Lebens!
Im auferstandenen Jesus werden wir zu einer Gemeinschaft, die für das Leben steht. In ihr ist bis heute der Geist des Auferstandenen unter uns und in uns lebendig. Amen.
(Konstanze Bär)
Passion – Leiden und Leidenschaft hängen eng zusammen.
In dem, was mir „Leiden schafft“, in Nöten und Ängsten, auch Verzweiflung schaue ich zum Kreuz und dem, der daran hängt: Herr, Du kennst das auch. Du kennst mich – und: Du weißt, was es heißt, Angst zu haben.
Das tröstet mich, weil ich weiß: SEINE Leidenschaft für mich (und alle, die ich im Herzen trage – und die, an die ich nicht denke) ist groß und stark: Stark wie der Tod ist die Liebe (Hohelied Salomos 8,6). Mindestens.
Wie mag es Ihm damals gegangen sein, als Er schon wusste, was auf Ihn zukommen wird?
Als Er ganz allein war, als sogar Seine treuesten Begleiter weggepennt sind?
Garten Gethsemane
Das Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff drückt es besonders schön für mich aus, was damals gewesen sein könnte, im Garten Gethsemane.
„O Händ‘ und Händchen aus den fernsten Zonen“, sie klammern sich an Ihn. Und eine davon ist meine, und so vieler anderer. Keine und keiner ist bei Ihm vergessen, denn diese Vision lässt ihn aufstehen und den Kreuz-Weg gehen: „Vater, nicht mein Wille, sondern Deiner soll geschehen!“
So haben wir es vertont, damals mit der Jugendband und dem Jugendchor in Bad Kohlgrub. Audio und Video entstanden in der Lockdown-Zeit, als sich keiner treffen durfte – nur ein Mikro war unser verbindendes Element (leider ist die Qualität nicht professionell).
Kreuzweg Bad Kohlgrub
Der Kreuzweg in der Kirche setzt gut ins Bild, was diese Leidenschaft Jesu durchgemacht hat – besonders beeindruckt mich, dass viele Gesichter der Bilder Einheimischen heute noch ähnlich sehen und mich fragen: Wo stehe ich beim Herrn? Bin ich so mutig wie die Frauen, die Jesus begleiten? Bin ich so abgestumpft wie ein Soldat? Richte ich wie Pilatus andere?
Der Refrain: Ecce lignum Crucis, in quo salus mundi pependit – Venite Adoremus – Seht, das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen – kommt, lasset uns anbeten.
Seht, wie groß die Leidenschaft unseres Herrn für uns, für Dich und mich und alle Vergessenen ist!
Andreas Häring, Jugendseelsorger Jugendstelle Bad Tölz
GESTORBEN... UND DANACH?
Bei der Firmanmeldung sagte ein Jugendlicher: „Das möchte ich gerne wissen, wie ist das nach dem Tod? Aber blöd, diese Frage kann mir keiner so richtig beantworten. Aber trotzdem möchte ich es gerne wissen.“
Jeder geht mit dieser Frage anders um und auch mit der christlichen Antwort darauf: Es gibt die Auferstehung nach dem Tod.
Bei der Erzählung der Auferweckung des Lazarus sind auch ganz unterschiedliche Reaktionen auf Jesu Aussage: „Lazarus ist gestorben, aber er wird auferstehen.“:
Und Du? Wie ist deine Reaktion auf diese große Frage des Lebens?
(Joh 11, 1-45)
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin Base ONe, Zentrum für kirchliche Jugendarbeit München Nord-Ost
Manchmal bin ich blind. Ich sehe nicht,
In diesen Momenten ist es gut, wenn mich jemand mit seinen Worten berührt, mit seiner Beharrlichkeit zu mir durchdringt und mir vorsichtig eine neue Sicht, neue Perspektiven aufzeigt. Ich denke da an ein paar Menschen in meinem Leben, die die Gabe haben, mir immer wieder die Augen zu öffnen. Behutsam nehmen sie mir die Hände, Stück für Stück, von meinem Gesicht, damit ich meine Mitmenschen, die Welt und mich selbst wieder mit anderen Augen sehen kann.
Danke allen Augenöffner:innen in meinem Leben. Sie sind Heiler:innen. Sie machen mein Leben heil.
In diesen Menschen kann ich Gott begegnen. Sie schenken mir eine neue Sicht der Dinge und der Menschen. (4. Fastensonntag: Joh 9,1.6-7)
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin Base ONe, Zentrum für kirchliche Jugendarbeit München Nord-Ost
Es muss nicht ein Berg sein - Gipfelerlebnis!
Am Gipfel ankommen und die Welt unter sich haben, das ist ein überwältigendes Gefühl: „Ich habe es geschafft!“. „Ich genieße den Augenblick, denke nicht an gestern, noch morgen!“ „Ich bin im Einklang mit mir selbst!“
Es muss nicht ein Berggipfel sein! Gipfelerlebnisse gibt es in den verschiedensten Bereichen. Denk an die schönste Erfahrung Deines Lebens:
...Die glücklichsten Momente,
....Momente, in denen du so vertieft warst, so dass nichts um dich herum dich ablenken konnte,
...Momente der Verzauberung, vielleicht vom Verliebtsein oder vom Musikhören, vom Tanzen auf einem Konzert,
...Der Moment, plötzlich von einem Poetry Slam oder einer wissenschaftlichen Erkenntnis „getroffen“ zu werden,
...Von einem kreativen Moment des Schreibens, des Malens …oder ...
Wir Christ:innen nennen ein solches Gipfelerlebnis eine Gottesbegegnung. Oft entdeckst du erst im Nachhinein, dass in diesem Augenblick etwas Besonderes passiert ist. Und leider bleibt dieses Gipfelgefühl nur für einen kurzen Augenblicke, ist nicht festhaltbar für die Ewigkeit.
Aber die Nachwirkungen lassen dich selbst und die Welt neu sehen. Du kehrst anders in Deinen Alltag zurück. Du siehst dich selbst positiver, du siehst das Leben als wertvoll und sinnvoll an, und vor allem versuchst du, die Erfahrung zu wiederholen. (2. Fastensonntag Mt 17,1-9)
Wüste – NUR und sonst nichts?!
Ich schau mich um: Nur Sand! Nur Sand und sonst nichts? - soweit das Auge reicht!
NUR! ... Ach, wie schön ist dieses „NUR EINE SACHE“ und sonst nichts!
Das wünsche ich mir im Alltag: Sich nicht zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden und keine Prioritäten setzten müssen.
Nur eine Sache zur Auswahl! Nur ein Termin, nur eine Anforderung, nur eine Prüfung, nur einfach dasitzen und nachdenken, nur die Natur genießen, … nur ICH!
NUR eine Sache im Blick haben, sich NUR auf sich selbst und sein (Über-)Leben konzentrieren: Das ist Wüstenzeit! Zeit für das NUR!
Und in dieser Wüstenzeit darf ich meinen Durst spüren, meinen Durst auf Leben!
Ich schaff das nicht wie Jesus 40 Tage lang, aber 5 Minuten am Tag, das könnte funktionieren. Nur eine Sache tun: Mein Leben in Gottes Hände legen! (1.Fastensonntag: Mt 4,1-2)
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin Base ONe, Zentrum für kirchliche Jugendarbeit München Nord-Ost
Ideen, Pläne und Träume – Du hast viel investiert, Power hineingesteckt und irgendwie ist nichts daraus geworden!
… in eine Freundschaft/ Beziehung und der Kontakt ist abgebrochen/ die Beziehung zerbrochen
… in eine Ausbildung/ Studium und nur Absagen bekommen/ der Notenschnitt reichte nicht
… in die Veränderung Deines Verhaltens und du bist gescheitert
… in den Umbau eines Systems, um etwas Neues zu schaffen und übrig bleibt graues Verharren
… Asche in den Händen
Aschermittwoch: Gott, ich halte Dir die Asche meines Lebens hin, alles, was nicht geklappt hat, wo ich gescheitert, an meine eigenen Grenzen und die der anderen gestoßen bin!
Ich weiß: Asche ist auch Dünger für neues Leben. Und ich weiß: Eine Lebensleistung ist nicht nur das, was ich geschafft habe, sondern auch das, was ich durchgestanden und ausgehalten habe und v.a. dort, wo ich wieder aufgestanden bin.
Also nehme ich die Asche, verstreue sie und schaue, ob etwas ganz anderes in meinem Leben wachsen kann.
Annette Jugendseelsorgerin Base ONe, Zentrum für kirchliche Jugendarbeit München Nord-Ost
„Wenn ich ein Engel wär, gäbe ich meine Flügel her, und ließ mich fallen“ und doch die Perspektive Mensch wählen singt die Popgruppe Mia in ihrem Engel-Song.
"Auch Gott hatte niemals vor, als Engel zu leben. Er selbst hat sich aus größtmöglicher Freiheit dazu entschieden, Mensch zu werden. Das unterscheidet Gott noch einmal radikal von uns Menschen. Uns hat niemand gefragt, ob wir unter diesen Bedingungen existieren wollen. Gott wollte es – mit allem, was dazugehört. So betrachtet deutet sich gewissermaßen eine Umformulierung des Stellvertretungsmotivs an: Kann Gott für uns mitsprechen, was uns nicht möglich war? Ich will Mensch sein." (Gerrit Spallek)
Rammstein singt "Gott weiß, ich will kein Engel sein" - und wenn ich dich fragen würdest, wie willst du Mensch sein - jetzt, hier im Advent, was würdest du antworten?
Ich bin Mensch, weil ich lache, weil ich genieße, weil ich weine, weil ich ängstlich bin, weil ich es brauche, immer wieder mal eine Kerze anzuzünden und in den Arm genommen zu werden.
Wann bist du MENSCH?
(Uschi Wieser, Jugendseelsorgerin, Ministrant:innenreferat)
Das habe ich als Kind oft von meinen Eltern gesagt bekommen und jetzt da ich selber Mama bin, gebe ich diese „Weisheit“ auch immer mal wieder an meine Kinder weiter.
Aber ich frage mich gerade:
Was wenn das Leben doch ein Wunschkonzert wäre?
Wenn wir einen Tag Wunschkonzert frei hätten?
Nur heute! Nur diesen einen Tag!
Welche Wünsche würde ich mir erfüllen?
… Ich wünsche mir mehr Zeit zum Lesen, zum Entspannen, zum Kreativ sein.
… Ich wünsche mir eine Putzfee, die meine Wohnung sauber hält.
… Ich wünsche mir ein tolles 3-Gänge-Menü, das ich zusammen mit meinen Lieben bei Kerzenschein genieße.
… Ich wünsche mir, dass der Zug heute keine ½ Stunde Verspätung hat.
… Ich wünsche mir eine Lösung die Klimakrise zu lösen.
… Ich wünsche mir Frieden für alle Menschen auf der Welt.
… Ich wünsche mir …
Okay ein Tag würde für meine Wünsche wohl nicht ausreichen.
Und was würdest DU dir wünschen? Welche Wünsche würden die Melodie deines Wunschkonzerts zum Klingen bringen?
Veronika Koch, Jugendreferentin, Katholische Jugendstelle Traunstein
Vierundzwanzig kleine Päckchen
Vierundzwanzig kleine Türchen
Jeder Tag beginnt mit einer Überraschung.
Ein Bild, ein Stück Schokolade, etwas Schnickschack.
Liebevoll ausgewählt und verpackt.
Ein Weg der Liebe - hin zum Fest der Liebe.
Weihnachtliche Momente im Advent
Gott*
Lass mich
offen für weihnachtliche Momente in meinem Leben sein.
Hilf mir
selbst kleine Päckchen der Liebe meinen Mitmenschen zu schenken.
Amen
Agnes Arnold, Kuratin PSG
Du kennst das vielleicht:
Ärger in der Schule, Krach mit Eltern und die Freundin, der Freund sind auch komisch
Gut, dass ich mein Zimmer habe! Da habe ich meine Ruhe.
Und dann klopft es …
Dabei steht ganz klar an deiner Zimmertür:
STAY-OUT-AREA
Soll ich aufmachen – oder nicht?
Mich taub stellen?
Ist ja eh immer die gleiche Leier: Stell dich nicht so an …,
das geht vorbei …,
Morgen scheint wieder die Sonne …
Aufmachen – sich nicht verweigern – braucht manchmal Mut.
Korbi 2021 beleuchtet das Thema „Aufmachen“ von unterschiedlichen Seiten:
Sich selber aufmachen,
Türen öffnen - auch für andere
Türen öffnen – für Gott …
Bernhard Henneke, Jugendseelsoger Jugendstelle Berchtesgadener Land
Wenn ein Mensch stirbt, reißt das eine Lücke im Leben der Menschen, die zurückbleiben. Es bleibt ein Platz leer, den niemand ausfüllen kann.
Wie damit umgehen? Wie diese Lücke aushalten?
Wir können es zulassen, um den Verstorbenen zu weinen.
Wir können uns erinnern an den Verstorbenen, mit Bildern, indem wir von ihm erzählen, sein Lieblingsessen kochen.
Wir können dem Verstorbenen einen Platz geben in der Wohnung, ein Bild aufstellen oder einen Gegenstand, der uns an ihn erinnert.
Wir dürfen es zulassen, dass wir uns trotzdem über Dinge im Leben freuen.
Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott diesen Menschen nie vergisst.
Agnes Huber, Pastoralreferentin PV Pasing
Ein Fest, das in den letzten Jahrzehnten an Relevanz verloren hat.
Dank Agrarsubventionen, Großkonzernen und Discountern konnte man immer und überall Essen bekommen. Zumindest die meisten konnten sich das auch alles problemlos leisten.
Wenn es immer da ist, ist es selbstverständlich. Wer kommt auf die Idee für Selbstverständliches zu danken.
Gott danken.
Wie lange ist es her, dass es in Deutschland wirklich einen Mangel gab? Dass die Supermarkt Regale leer waren? In der DDR gab es zwar nicht immer alles, aber auch da gab es immer genug zu Essen. Heute herrscht Krieg in Europa, einzelne Nahrungsmittel waren ausverkauft, alles ist teurer geworden.
Aber dennoch: die Supermarktregale sind voll. Das ist doch normal – warum danken?
Gott danken.
Nicht jeder Mensch in unserem Land kann sich noch alles leisten, aber Mangel erleben die meisten nicht.
Und wenn doch? Warum sollte ich danken?
Gott danken.
Andere Länder sind auf die Getreidelieferungen aus der Ukraine angewiesen, und die Ukrainer selbst, die haben noch größere Probleme.
Wofür also danken?
Gott danken.
Die Großkonzerne, die Massentierhaltung, die Konsumgewohnheiten, der Energieverbrauch – Klimawandel. Es brennt, es gibt Überschwemmungen, Ernten fallen aus.
Die Welt verändert sich, nicht unbedingt zum Positiven und wir Menschen machen mit.
Gott lässt uns gewähren, warum danken?
Gott danken.
Und doch gibt es so viel für das Ich und jede:r persönlich danken kann.
Meine Familie, meine Freunde, das Dach über meinen Kopf, dass ich die Möglichkeit habe auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren, dass ich selbst entscheiden kann, wie und was ich konsumiere, dass mein Glaube mich trägt.
Gott DANKE.
Für was kannst du danken?
Miriam Grottenthaler, Jugendseelsorgerin München Süd-West
Auf dieser Karte gibt es verschiedene Orte - welcher Ort fällt dir sofort auf, wo zieht es dich hin?
Hast du Lust dich treiben zu lassen oder schwimmst du auf die einsame Insel? Gehst du mit viel Ausdauer auf den Berg und hast Lust den Gipfel zu erreichen oder möchtest du lieber Brücken bauen und Freunde treffen?
Was machst du zum Auftanken – wo ist dein Kraftort?
Überlege, wo du dich so richtig wohl fühlst, so wie der Fisch im Wasser?
Welche Menschen sind dir wichtig, wen nimmst du mit zu deinem #Segensort.
Jesus hat sich immer wieder auf den Berg zurück gezogen. Für ihn hatte der Berg eine besondere Anziehungskraft. Ein Ort zum Beten, zum Nachdenken, zum Gott ganz nahe sein. Und er war mit den Jünger/innen auch auf dem Wasser, auf dem See Genezareth unterwegs. Am Rand des Sees hat er gepredigt und mit den Menschen gesprochen und auf dem Boot hat er den Sturm besiegt.
#Segensorte als Kraftorte sammeln, das könnte ein schönes Motto für den Sommer sein.
Nach den Ferien, den Fahrten und Lagern, nach der Freizeit und dem Müßiggang beginnen jetzt wieder die Schule, die Ausbildung, die Uni und auch das neue Arbeitsjahr. Mit neuer Kraft geht es jetzt ans Werk. Welch ein großes Geschenk! Der Würde des Menschen entsprechend, beginnen wir wieder zu arbeiten, zu lernen, zu schaffen.
Dazu möchte ich nur einen Gedanken mit euch teilen: Entsprechen eure Werke, also das was ihr tut, was ihr schafft, wie ihr lebt eurem Glauben? Drückt sich euer Glaube in euren Werken aus? Erkennt man an euern Werken, dass ihr an Christus glaubt?
In der Lesung vom vergangenen Sonntag hören wir Jakobus konkret fragen: „ was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke?“(Jak 2, 14)
Pfadfinder:innen haben den Auftrag die Welt besser zu hinterlassen als sie sie vorgefunden haben. Für alle Nichtpfadfinder:innen gilt dies aus dem Glauben heraus genauso. Nutzten wir diesen Neuanfang, damit die Welt glauben kann und mit Maria einstimmt in das große JA zu Gott.
Andreas Sang (Kurat DPSG)
Es riecht einfach himmlisch…
Der Duft von frisch gebackenem Kuchen steigt mir in die Nase.
„Schön, dass du da bist“ tönt es mir freudig entgegen, als ich die Haustür aufsperre…
Ein warmes, wohliges Gefühl von Geborgenheit macht sich in mir breit.
Ich bin daheim.
„So muss der Himmel riechen“, denke ich:
Nach frischem Apfelkuchen, einem Hauch Zimt und ganz viel Liebe.
Nicht verkopft, dogmatisch, staubig und schwer,
sondern duftig, luftig, leicht und süß.
Vielleicht steckt das in der Legende vom duftenden, leeren Grab Mariens,
welches die Jünger drei Tage nach ihrem Tod vorfanden.
Maria Himmelfahrt: Das Fest, an dem Maria verduftet ist.
Aber sie ist nicht ohne einen letzten Gruß für uns gegangen:
Ein duftig-himmlischer Vorgeschmack auf das, was kommt…
Michaela Lutter (Jugendstelle FFB)
Wenn der Sand an meinen Beinen klebt,
wenn es kitzelt zwischen meinen Zehen,
wenn ich das Salz auf meiner Zunge schmecke,
wenn die Sonne mir Sprossen ins Gesicht zaubert
und der Wind mir die Haare zerzaust, dann ist Sommer!
Dann bin ich in Ferien!
Gott, egal wo mein Weg mich in diesem Sommer hinführt, an den Strand, in die Berge, oder einfach ins nächste Schwimmbad, segne meinen Weg, damit er mir leichtfällt.
Gott, egal ob die Sonne scheint oder es regnet, segne meine Augen, damit sie trotzdem den Sommer entdecken.
Gott, egal wie meine Gefühle gerade sind, segne mein Herz, dass es nicht zu lieben vergisst.
Gott, schenke mir Sommersegen, der an mir klebt, wie der Sand an meinen Beinen.
Agnes Arnold, Kuratin PSG
Bild: Agnes Arnold
heute ist Pfingstsonntag wie jeden Morgen ich stehe vor dem Spiegel
ein herzhaftes, erstes Gähnen ein weißer Vogel sitzt da auf meiner Schulter mit seinem Schnabel klopft er gegen meinen Kopf
als suche er den Ausschaltknopf für meine Vernunft die Stimmte in mir, die immer Bedenken hat und meint, dass mich alles überfordern würde
er klopft weiter solange bis er den Knopf für meine Abenteuerlust findet keine Stimme in mir aber das Verlangen einfach loszulegen
noch einmal herzhaft gähnen der Vogel ist weg ich pack meine Sachen und leg los
Johannes van Kruijsbergen, Jugendseelsorger PV München-West
Photo by Vinicius "amnx" Amano on Unsplash
3 Eigenschaften, die man auf den ersten Blick nicht mit Maria verbindet.
In der Bibel findet man nicht viel über Maria. Aber sie taucht an den entscheidenden Stellen auf, am Beginn des Lebens Jesu, genauso wie an seinem Ende und an Pfingsten.
Sie wird beschrieben als:
Sie hat Ja gesagt zum Wirken Gottes. Das war eine mutige Entscheidung. Die negativen Konsequenzen für sich selbst nahm sie in Kauf. Ihr war wichtig, dass Gott in unserer Welt da ist.
Sie übernahm Verantwortung. Ohne ihr "Ja" wäre Jesus nicht auf die Welt gekommen. (Lukas 1,26-38)
Sie träumte von einer gerechten Welt, in der es weder arm noch reich gibt, in der niemand hungern muss und keiner Angst zu haben braucht vor Willkür.
Dafür hat sie ihr Ja gesprochen. In ihrem Lied, dem Magnifikat, wird dies deutlich. (Lukas 1,46-55)
Sie lässt sich nicht entmutigen durch die Hinrichtung ihres Sohnes, obwohl es ihr in diesem Moment das Herz zerreißt.
Sie versteckt sich nicht, läuft nicht weg und bleibt bei den Jünger. So beginnt auch mit dieser starken Frau die junge Kirche an Pfingsten. (Apostelgeschichte 1,14 & 2,1)
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin Region München Nord - Ost
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin Region München Nord-Ost
Kontrollverlust, Enttäuschung, es zieht dir den Boden unter den Füßen weg
Eine Krise kommt in dein Leben, etwas Unvorhergesehenes krempelt alles um
Du verlierst ein*e Freund*in
Du erreichst ein gestecktes Ziel nicht
Du musst deine Freiheiten einschränken und hältst es bald nicht mehr aus
Eine Beziehung zerbricht
Ein lieber Mensch aus deinem Umfeld stirbt
Eine Welt bricht zusammen – wie soll es weitergehen?
Verzweiflung – Angst – Verlorenheit – Dunkelheit
Irgendwo muss es doch ein Licht geben, das diese Dunkelheit durchbricht
Du kommst allein nicht weiter – aber du bist nicht allein – es gibt sicher jemanden, der dir weiterhilft
Du gewinnst eine neue Perspektive
Das Licht kommt zurück
Am Ende wirst du stärker sein als vorher
Das Licht in deinem Leben wird immer gewinnen
Steh auf und richte deinen Blick nach vorne
Karfreitag und Ostersonntag
Josef Huber, Jugendseelsorger an der Jugendstelle Rosenheim
Der Frühling kommt und ich sehne mich nach
Lebenszeichen
Manchmal warte ich so dringend darauf, das Leben zu spüren, dass ich seine kleinen, feinen Zeichen übersehe.
Darum habe ich mir für heute etwas vorgenommen:
Ich möchte in die Welt schauen, als würde ich alles zum ersten Mal sehen, hören und fühlen.
Ich möchte ohne Bewertungen durch die Welt gehen, so als wäre alles neu!
Ich bin gespannt, was das Leben heute für mich bereithält…
Der Frühling kommt und ich sehne mich nach
Lebenszeichen
Manchmal warte ich so dringend darauf, das Leben zu spüren, dass ich seine kleinen, feinen Zeichen übersehe.
Darum habe ich mir für heute etwas vorgenommen:
Ich möchte in die Welt schauen, als würde ich alles zum ersten Mal sehen, hören und fühlen.
Ich möchte ohne Bewertungen durch die Welt gehen, so als wäre alles neu!
Ich bin gespannt, was das Leben heute für mich bereithält…
Christine Präuer, Jugendseelsorgerin Jugendstellen München Süd-Ost
Ist es wirklich so einfach sich für die Liebe zu entscheiden, wie es im Lied heißt?
Oder nur blauäugig, naiv und weltfremd?
Vielleicht.
Der Gedanke, dass ich dennoch eine Wahlmöglichkeit habe, gefällt mir:
Dass ich selbst entscheiden kann, wie „gestimmt“ ich durch meinen Alltag gehe…
in Dur oder Moll…
auf Krawall gebürstet…
oder ob ich mich, allen Umständen zum Trotz, mit der Liebe verbünde…
Auch wenn vieles in meinem Leben zurzeit sehr anstrengend, frustrierend und reglementiert ist:
Ich habe die Wahl.
Ich entscheid´ mich für die Liebe.
Wenigstens versuch ich es…
Und du?
Gott, du Liebhaber des Lebens,
wir haben uns füreinander und für die Liebe entschieden.
Segne uns mit Zärtlichkeit und Humor,
damit unsere Liebe wachse und wir über unsere kleinen Macken lachen können.
Segne uns mit Kraft,
um uns gegenseitig zu stützen, wenn unsere Liebe Gegenwind bekommt.
Segne uns mit Vertrauen ineinander und auch mit Fantasie,
damit unsere Liebe lebendig bleibt.
Amen
So sei es
…und vielleicht bekräftigt ihr das Amen mit einem Kuss…
Michaela Lutter, Jugendseelsorgerin Kath. Jugendstelle Fürstenfeldbruck
In Unsicherheit unterwegs mit Gottvertrauen
Ein Stern geht auf, drei Menschen laufen ihm hinterher.
Vollkommen irrational!
Oder doch nicht?
Eine Mischung aus Wissen - schließlich kannten sich die Drei aus mit den Sternen am Himmel
und sich fallen lassen in Irrationales - würden sie beim Stern überhaupt etwas finden?
Grundlage für diese Mischung war ihr Gottvertrauen – Gott wird schon mitgehen.
Beim Stern angekommen wurden sie mit großer Freude erfüllt. Das Risiko hat sich gelohnt.
Vielleicht ist das für das neue Jahr eine gute Strategie: eigenes Wissen nutzen, um zu planen, was planbar ist. Und gleichzeitig Platz lassen für das Irrationale – beides mit einer gehörigen Portion Gottvertrauen versehen.
Vielleicht erfüllt auch uns das am Ende mit großer Freude.
Einen Versuch ist es wert!
Agnes Huber, Pastoralreferentin, Pfarrverband Pasing
Weihnachten: Zeichen und Hinweise auf Hoffnung und Zuversicht
Bewegung und Dynamik ist zu spüren.
Einladung - zum eigenen Aufbruch?
Sternenschatten an den Wänden.
Zeichen - der Schattenmomente des Lebens?
Ein Leuchten und Funkeln über mir.
Hinweis - auf dein unauslöschliches Licht Gott?
Keiner gleicht dem Anderen.
Hoffnung - so geschaffen zu sein, wie ich bin Gott?
Ruhig werden und einfach staunen.
Zuversicht - dass DU da bist Gott!
Wir alle sind eingeladen, die Zeichen und Hinweise zu sehen,
die uns Hoffnung machen und Zuversicht schenken,
dass es da einen gibt, der uns von Herzen liebt –
seinen Geburtstag feiern wir an Weihnachten!
Euch allen gesegnete und zeichenreiche Weihnachten!
Alois Emslander, Landjugendpfarrer, KLJB München und Freising
Kontrollverlust, Enttäuschung, es zieht dir den Boden unter den Füßen weg
Eine Krise kommt in dein Leben, etwas Unvorhergesehenes krempelt alles um
Du verlierst eine Freundin/einen Freund
Du erreichst ein gestecktes Ziel nicht
Du musst deine Freiheiten einschränken und hältst es bald nicht mehr aus
Eine Beziehung zerbricht
Ein lieber Mensch aus deinem Umfeld stirbt
Eine Welt bricht zusammen – wie soll es weitergehen?
Verzweiflung – Angst – Verlorenheit – Dunkelheit
Irgendwo muss es doch ein Licht geben, das diese Dunkelheit durchbricht
Du kommst allein nicht weiter – aber du bist nicht allein – es gibt sicher jemanden, der dir weiterhilft
Du gewinnst eine neue Perspektive
Das Licht kommt zurück
Am Ende wirst du stärker sein als vorher
Das Licht in deinem Leben wird immer gewinnen
Steh auf und richte deinen Blick nach vorne
Karfreitag und Ostersonntag
Ich habe mich mal bei Freund*innen und Familie umgehört, was für sie Glücksmomente sind. Die Antworten waren sehr unterschiedlich und sehr ähnlich zugleich. Das geht von dem Bestaunen eines Regenbogens, dem ersten Schnee, das Wiedersehen nach langer Zeit, die Freude im Gesicht des geliebten Gegenübers, wenn er*sie dich erblickt und umgekehrt bis zu einem aufmerksamen und bewussten Genießen der Familienzeit.
Diese Glücksmomente sind meistens ganz kurz, wie der Begriff „Moment“ ja auch sagt, aber manchmal schaffen sie es, sich in die Länge zu ziehen. Mir geht es so, dass mich ein kleiner Glücksmoment am Morgen dazu bringt, den ganzen Tag positiver, fröhlicher zu verbringen. Ein kleiner Moment der lange nachwirkt. Deswegen freue ich mich nicht nur über meine Glücksmomente, sondern auch über die der anderen.
Menschen die glücklich sind, strahlen etwas ganz anderes aus und bringen selbst Fremde um sie herum dazu, zu lächeln. So manchen Glücksmoment für andere kann ich auch selbst bewirken. Eine kleine unerwartete Geste der Zuneigung, eine schöne Überraschung, aufmerksam sein, was mein Gegenüber gerade braucht.
Wenn ich selbst nicht aktiv dazu beitragen kann, dann wünsche ich gerne anderen dieses Glück, das strahlen lässt. Im Christlichen gibt es dafür auch ein Wort: Segnen von „benedicere“ (bene = gut, dicere = sagen). Ich sage dir Gutes zu, ich bitte Gott, dir Gutes, dir Glück zu schenken.
Gott segne dich! Mögen dir Glücksmomente den Tag verschönern.
Miriam Grottenthaler, Jugendseelsorgerin Kath. Jugendstelle München-Pasing
Ein Mensch stirbt, der einem nahe stand, aus Familie, Freundeskreis oder gleichen Gruppe.
Sprachlosigkeit – Trauer – Tränen - Wut
Doch wie gehst du mit deiner Trauer um? Kinder ziehen sich gerne mit Kuscheltier in ihr Eck im Kinderzimmer zurück. Für Jugendliche ist der Ort für Trauer oft die eigene „Peer Group“.
Welcher Ort ist es für dich? Sind es Orte in der Natur, die dich einladen, in Gedanken deine Verbundenheit zu spüren? Ist es eine Kirche, in der du eine Kerze anzündest und so Verbundenheit lebst?
Im November treffen wir uns an den Gräbern. Nicht selten werden dann, vielleicht sogar mit einem Lachen, (Lebens-) Storys erzählt. Und plötzlich ist man dem Verstorbenen wieder ganz nahe.
Die Art zu trauern und der Ort dafür ist individuell – und das ist gut so.
Verbindend ist die christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, auf ein Wiedersehen. Das gibt mir Hoffnung!
Zum Nachdenken: "Auf der anderen Seite des Weges"
Markus Holler, Jugendseelsorger, Kath. Jugendstelle Miesbach
Ein Glas kann halb voll, gleichzeitig auch halb leer sein und wenn man von unten schaut, kann sich der Eindruck ergeben, dass das Glas sogar voll ist.
Alles eine Frage der Perspektive!
„Es ist Montagmorgen, es regnet in Strömen. Gleich muss ich zur Arbeit, obwohl ich heute keine Lust habe. Ich bin unausgeschlafen und zu allem Übel ist kein Kaffee mehr im Haus …“
Kommt Dir so eine Situation bekannt vor? In deinem Schlechte-Laune-Modus regst Du Dich über Kleinigkeiten auf, die aus der Distanz betrachtet gar nicht so weltbewegend sind. Dann passiert es schnell, dass Du wertvollen Dinge in deinem Leben für selbstverständlich nimmst: Hey, Du hast ein gemütliches Zuhause, Klamotten, die Dich vor Regen schützen, Menschen, die Dich mögen, genug zum Essen …
Alles eine Frage der Perspektive!
Überleg doch einmal 1 Minuten lang, was alles selbstverständlich in Deinem Leben für Dich zur Verfügung steht.
Hier Dein Countdown:
Mir sind in dieser kurzen Zeit 11 Selbstverständlichkeiten eingefallen, so dass ich sagen kann: Mein „Lebensglas“ ist ganz schön voll. Dafür bin ich wirklich dankbar.
Probier’s mal mit diesem Perspektivenwechsel an Erntedank 😊
Annette Fröhlich, Jugendseelsorgerin KJS Trudering
Herbstanfang, Ausbildungsstart, Schuljahresbeginn und das neue Semester an der Uni geht auch bald los.
Im Herbst geht vieles wieder los oder beginnt neu.
Er bedeutet einen Neuanfang, einen Neustart.
Etwas hat sich seit dem Sommer verändert. Jetzt kommt das Neue.
(Und damit sind nicht nur die Corona-Hygieneauflagen gemeint)
Ein Neuanfang ist etwas auf das man sich freuen kann, weil man neue Dinge lernt, neue Menschen kennenlernt, neue Erfahren macht.
Ein Neuanfang kann aber auch Angst machen.
Das ist eben das „Problem“ mit dem „Neuen“.
Neu ist, was ich nicht kenne.
Was ich nicht kenne, kann ich nicht einschätzen.
Was ich nicht einschätzen kann, kann mir Angst machen.
Das ist so. Das kann ich nicht ändern. Aber es gibt Dinge, die mir helfen mit dieser Angst umzugehen.
Gegen Angst können mir Menschen helfen, die mir Sicherheit geben, meine Eltern, meine Freunde…
Gegen Angst kann mir meine Erfahrung helfen, dass Neues meistens gar nicht schlimm ist.
Gegen Angst kann mir mein Glaube helfen, denn nicht umsonst steht der Satz „Fürchte dich nicht“ so oft in der Bibel.
Und wenn doch etwas Angst übrigbleibt:
Nur ein bisschen Angst ist manchmal nicht schlecht.
Denn genau das ist Nervenkitzel, spannend, aufregend.
Jetzt ist der Neuanfang da.
Hoffentlich mit Nervenkitzel statt Angst und der Hoffnung, dass das Neue gut wird.
Einen Guten Start euch allen!
Miriam Grottenthaler, Jugendseelsorgerin Pasing
„God is a DJ!“ – Ja, ich war mal unterwegs auf Partys und hab die feiernde Menge mit Liedern aus den Charts, Rock und zu später Stunde auch Schlager zum Tanzen und Singen gebracht. Angefangen hat es in einer Dorfdisco. Dort war ich zunächst als LJ für das Licht, das legendäre Blitzlicht und die Nebelmaschine mit Vanillegeschmack zuständig. DJ Tac stand an den Plattentellern und war mein Vorbild.
Ich versuchte mir Tricks abzuschauen und notierte mir Liedabfolgen. Die unzähligen CDs waren in silbernen Werkzeugkoffern aufbewahrt. Diese wurden wie Schätze zu Beginn in die Disco getragen. Man braucht Ausdauer und Geduld, um zum richtigen Moment am richtigen Platz zu sein.
Irgendwann war es soweit ein DJ Kollege war krank und die erste Anfrage trudelte bei mir ein: eine Abifeier. Nervös war ich definitiv, aber das legte sich schnell, als die ersten Gäste auf die Tanzfläche eintrudelten.
Es schaut simpel aus, aber es ist echt harte Arbeit die Gäste auf der Tanzfläche zu halten. Ein paar Anfängerfehler: alle Musikwünsche erfüllen. Unruhige Lichteffekte. Das Micro aus der Hand geben. Das geht nie gut. Es braucht auch Pausen zum Erholen man darf das Tempo der Lieder nur langsam steigern bzw. drosseln. Das A und O ist die Moderation zwischen den Liedern. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Es macht unglaublich viel Freude, wenn der Funke der Musik aufs Publikum überspringt!
Musik ist eine Gabe, ein großartiges, wundervolles Geschenk Gottes an uns Menschen.
Andreas Steinhauser
Jugendseelsorger in Landshut